MAGNETRESONANZTOMOGRAPHIE MRT

Magnetresonanztomograph
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Die Magnetresonanztomographie (MRT), auch Kernspintomographie genannt, wurde 1971 als bildgebendes Verfahren von Paul C. Lauterbur entwickelt.

Bei der MRT erfolgt die Bildgebung aus einem Zusammenspiel von einem starken Magnetfeld und bestimmten Hochfrequenzimpulsen. Nach Anregung der Wasserstoffatome in den Körperzellen mit Hochfrequenzimpulsen senden diese Signale aus, die von der Anlage gemessen und zu präzisen Schnittbildern ausgewertet werden. Ebenso wie beim CT werden bestimmte Körperregionen Schicht für Schicht abgebildet. Anders als im CT können die Bilder in jeder beliebigen Schnittebene gemessen werden. Die Vorteile dieser Methode liegen nicht nur in der fehlenden Strahlenbelastung, sondern auch in der exzellenten Weichteilauflösung.

 Wann wird MRT eingesetzt?

Bei Fragestellungen zu folgenden Organen oder Körperregionen wird eine MRT Untersuchung empfohlen:

– Gehirn und Nerven
– Gelenke, Knochen, Wirbelsäule und Weichteile, z.B. Muskeln
– Bauchorgane
– Brustdüse (MR-Mammographie)
– Gefäße (MR-Angiographie)
– Prostata

Eine Ausnahme bildet die Lunge, hierfür empfiehlt sich die Computertomographie (CT)

 Wie läuft die Untersuchung ab?

Die Untersuchung erfolgt im Liegen. Sie werden auf einer Liege gelagert, die anschließend in das Magnetfeld gefahren wird.

Während der Untersuchung erzeugen elektromagnetische Spulen ein lautes Klopfgeräusch. Sie bekommen deshalb spezielle Kopfhörer, um Ihre Ohren zu schützen und über die Sie mit unserem medizinischen Personal während der 15-30 minütigen Untersuchung in Kontakt sind.

Leiden Sie unter Klaustrophobie (umgangssprachlich Platzangst), teilen Sie dies bitte bei der Terminvergabe mit. So können wir den Untersuchungstermin darauf abstimmen, Ihnen vor der Untersuchung ein entsprechendes Beruhigungsmittel geben und Sie auf weitere notwendige Besonderheiten hinweisen. Auf Wunsch kann Sie auch eine vertraute Person in den Untersuchungsraum begleiten.

Bei bestimmten Erkrankungen und Fragestellungen ist die Gabe eines – gut verträglichen – Kontrastmittels (Gadolinium) in die Vene erforderlich. Die Untersuchung selbst ist völlig schmerzfrei und hat keine bekannten Nebenwirkungen.

 Wie können Sie sich auf die Untersuchung vorbereiten?

Da das MRT-Gerät ein starkes Magnetfeld erzeugt, können alle metallischen oder magnetempfindlichen Gegenstände wie Uhren, Schmuck, Piercing, Kugelschreiber, Schlüssel, Zahnersatz, Geldmünzen, Gürtel mit Metallschnalle, Haarspangen, Kreditkarten oder elektronische Geräte, wie z.B. Handy die Untersuchung beeinträchtigen und Daten auf Speichermedien gelöscht werden. Lassen Sie wenn möglich solche Schmuckstücke und Gegenstände direkt zuhause oder denken Sie daran, dass sie genügend Zeit einplanen, um diese abzunehmen.

Haben Sie metallische Gegenstände wie Gefäßclips, Implantate, Metallsplitter im Körper oder Tätowierungen oder Piercings, müssen Sie uns vorab informieren. Unsere Ärzte entscheiden dann, ob die Untersuchung für Sie möglich ist. Bei Implantaten bringen Sie bitte den entsprechenden Ausweis mit, der uns Aufschluss darüber geben kann, ob die Implantate MRT geeignet sind.

Ist eine Kontrastmittelgabe geplant, sollte die Nierenfunktion vorher beim überweisenden Arzt oder Hausarzt geprüft werden (Kreatininwert). Bitte bringen Sie das schriftliche Ergebnis mit. Bei jüngeren, nierengesunden Patienten kann eventuell darauf verzichtet werden.

Frauen, die eine Spirale zur Empfängnisverhütung tragen, sollten nach der Untersuchung den korrekten Sitz vom Frauenarzt überprüfen lassen.

 Wann darf keine MRT-Untersuchung durchgeführt werden?

Die MRT ist nicht möglich, wenn Sie Träger von Herzschrittmachern, Defibrillatoren, Neurostimulatoren, von Innenohr-Implantaten (Cochleaimplantate), Insulinpumpen, künstliche Herzklappen (alte Modelle), Gefäßclips und Gefäßstützen (Stents) (alte Modelle) sind. Bei scharfkantigen Metallsplittern (Granat und Eisensplitter), in Ihrem Körper sollte aus Sicherheitsgründen keine MRT-Untersuchung durchgeführt werden, da solche Splitter vom Magneten bewegt werden können. Andere Metallteile im Körper, wie Gelenkprothesen oder Stents (neue Modelle) sind meist unbedenklich und führen nur lokal zu Bildstörungen. Im Zweifelsfall besprechen Sie dies vorher mit unseren Ärzten.

Als Träger eines Herzschrittmachers dürfen Sie nicht mit dem MRT untersucht werden, weil das Magnetfeld die Funktion des Schrittmachers stören kann. Die Elektroden können aufgeheizt werden.

Als Alternative bietet sich für Sie eine Untersuchung mit dem CT an.

Klaustrophobie (umgangssprachlich Platzangst):

Etwa 10-15% aller Patienten bekommen Platzangst im MRT-Gerät. Diese hängt mit dem relativ schmalen, tunnelförmigen Aufbau (ca. 60 cm Durchmesser) des Geräts zusammen. Den meisten Betroffenen gelingt es, sich abzulenken und zu beruhigen. Außerdem ist es möglich eine Begleitperson in den Untersuchungsraum mitzunehmen. Falls Sie vorher eine Beruhigungstablette einnehmen möchten, teilen Sie uns dies bei der Anmeldung mit, damit wir Ihnen weitere Informationen dazu geben können.

MRT-Spezialuntersuchungen

– MRCP / MR -Galle

Darstellung der Gallenwege sowie des Ganges der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Hierbei können entzündliche und tumoröse Veränderungen sowie auch kleine Steine in den Gängen erkannt werden, die schwere Koliken verursachen können. Diese Untersuchung war bisher nur mittels ERCP (endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie) möglich, und mit dem Nachteil der aufwendigen Magenspiegelung und der Gefahr einer Pankreasentzündung durch die Injektion von Kontrastmittel in diese Gänge verbunden.

 Wie Sie sich auf die Untersuchung vorbereiten können:

Bitte bleiben Sie ab 2 Stunden vor der Untersuchung nüchtern und bringen Sie soweit vorhanden Voraufnahmen und Arztberichte mit. Wie bei anderen Untersuchungen muss ein aktueller Kreatininwert vorliegen, falls Kontrastmittel verwendet wird.

  – MR-Sellink

Darstellung des Dünndarms bei der Fragestellung nach entzündlichen Veränderungen, aber auch nach Tumoren und Engstellungen.

Im Vergleich zur konventionellen Röntgenuntersuchung besteht keine Strahlenbelastung, außerdem ist das Legen einer Nasensonde bis zum Magen nicht erforderlich. Ein Nachteil ist die fehlende Darstellung der Dynamik des Dünndarms.

 Wie Sie sich auf die Untersuchung vorbereiten können:

Für die Untersuchung sollten Sie 2-3 Stunden Zeit einplanen, weil Sie vor der Untersuchung viel trinken müssen. Weitere Einzelheiten erfahren Sie an der Anmeldung.

 – MR-Angiographie

Darstellung der Gefäße im ganzen Körper. Im Vergleich zur konventionellen Methode (Katheter in einer Leistenarterie) wird das Kontrastmittel (KM) nur in eine Armvene injiziert. Für die Darstellung der Hirnarterien wird kein KM benötigt. Somit entfällt das Risiko einer Blutung oder Gefäßverletzung, auch sind eine 4-stündige Bettruhe und der Druckverband überflüssig. Es handelt sich hierbei um eine rein diagnostische Untersuchung, die Therapie einer etwaigen Gefäßverengung ist damit nicht möglich.

Wie Sie sich auf die Untersuchung vorbereiten können:

Eine spezielle Vorbereitung ist nicht notwendig. Blutverdünnende Medikamente müssen, im Gegensatz zur konventionellen Angiographie, nicht abgesetzt werden.

Wie bei anderen Untersuchungen muss ein aktueller Kreatininwert vorliegen, falls Kontrastmittel verwendet wird.

MR-Urographie

Darstellung der ableitenden Harnwege, vom Nierenbecken, über Harnleiter bis zur Harnblase. Dies kann in kurzer Zeit im Rahmen einer normalen Bauchuntersuchung erfolgen. Dabei können Tumore, Hämatome oder Verengungen festgestellt werden.

Nierensteine können nicht zuverlässig entdeckt werden. Bei dieser Fragestellung ist die CT die Untersuchung der Wahl.

 Wie Sie sich auf die Untersuchung vorbereiten können:

Eine spezielle Vorbereitung ist nicht erforderlich.

Wie bei anderen Untersuchungen muss ein aktueller Kreatininwert vorliegen, falls Kontrastmittel verwendet wird.

– MR-Mammographie

Darstellung der Brustdrüse und der umgebenden Lymphknotenstationen. Diese Methode ist der konventionellen Mammographie und Sonographie bei der Entdeckung von kleinen Tumore im Frühstadium deutlich überlegen. Durch die Messung der dynamischen Kontrastmittelaufnahme kann meist zwischen gut- und bösartigen Herden differenziert werden. Dazu kommt die überlagerungsfreie Darstellung und exzellente Weichteilauflösung zur Erkennung der morphologischen Veränderungen. Hervorragend ist die MRT bei der Unterscheidung zwischen Narbengewebe nach Tumoroperationen und Tumorrezidiv, was bei anderen Methoden zum Teil unmöglich ist. Die MRT ist sehr hilfreich für die Operationsplanung, um das genaue Ausmaß des Tumors zu bestimmen sowie mögliche Zweittumore zu entdecken.

Eine Einschränkung gibt es bei der Diagnose von Mikrokalk, der eine Vorstufe eines Tumors sein kann. Dies ist die Domäne der Röntgen-Mammographie.

Wie Sie sich auf die Untersuchung vorbereiten können:

Eine spezielle Vorbereitung ist nicht erforderlich.

Bei prämenopausalen Frauen (vor den Wechseljahren) sollte die Untersuchung zwischen dem 8. und 15. Zyklustag stattfinden.

Bei postmenopausalen Frauen (nach den Wechseljahren) sollten 6-8 Wochen vor der Untersuchung keine Hormone (Hormontherapie) mehr eingenommen werden.

Im Rahmen der Nachsorge nach Brustkrebs-Operationen sollten 6 Monate, und nach der Bestrahlung 12 Monate vergangen sein.

Wie bei anderen Untersuchungen muss ein aktueller Kreatininwert vorliegen, falls Kontrastmittel verwendet wird.

Information zur Kostenübernahme:

Bei privatversicherten Patientinnen werden die Kosten in der Regel von der Versicherung übernommen.

Die MR-Mammographie ist derzeit nur bei folgenden Fragestellungen eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen:

  • Bei Zustand nach brusterhaltender Krebstherapie (Operation) oder Aufbauplastik, wenn zuvor Röntgen-Mammographie und Ultraschall einen Rezidivverdacht nicht klären konnten.
  • Bei Lymphknotenmetastasen eines mutmaßlichen Mamma-Karzinoms und unverdächtiger Röntgen-Mammographie und Sonographie.
  • Bei Brustkrebs-Gen-Trägerinnen können die Kosten evtl. von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, jedoch nicht durch eine normale Überweisung, sondern durch einen genehmigten Kostenübernahmeantrag der Krankenkasse vor der Untersuchung.

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